Sonntag, 18. April 2004
Musik und Auto [2]
Mit dem Umdrehen des Zündschlosses schalte ich die Musik in meinem Auto-Mobil ein. Der Motor kann starten, die Fahrt beginnt. Ich befinde mich in einem Raum, der meinen Körper wie eine Zelle umschließt: Stahl, Kunststoff und Glas trennen mich von meiner Umwelt, die ich allein durch die Sichtfenster und die Rück- und Seitenspiegel wahrnehme. Der Klang der Musik sperrt die Geräusche der Umgebung aus und lässt mich nur die des Motors gedämpft wahrnehmen. Der Differenz nach außen entspricht nach innen die Wirkung, dass die Zelle mir einen Schutzraum bietet, für meinen physischen Körper sowie für eine Welt, die sich mir durch den Vorgang des Fahrens eröffnet. Ich sitze am Steuer und an den Hebeln, die mich mit der Maschine verschalten. Ich kontrolliere und lenke die Energie des Auto-Mobils, so dass seine Bewegung zu meiner wird. Die Musik lässt die Außen-Welt verstummen. Sie stellt eine Auto- Welt her, in der Klang und Rhythmus der Musik mit der Praktik und dem „feeling“ des Fahrens verschmelzen. Die Bewegung und das Tempo von Auto-Mobil und Musik erzeugen in mir jenes lustvolle Gefühl eines „Flow“, das sich bis zum Rausch steigern kann. Das Geschehen und die Ereignisse außerhalb meiner Zelle reduzieren sich auf Punkte, die ich hinter mir lasse.